"Komm' 'mal 'runter zur Realität!",
das habe ich in meinen 66 Lebensjahren oft zu hören bekommen.
Die Rede war da immer von dem, was der oder die Andere als ihre Realität betrachtete.
Doch ... was ist das eigentlich, Realität?
Ich habe gelernt: Jede/r hat ihre/seine eigene "Realität", nämlich die Ansicht, die sich aus persönlichem Wissen und der Sicht auf die Situation in Summe mit dem Augenblick der Wahrnehmung ergibt. Und die ist von Individuum zu Individuum unterschiedlich.
Man kann "Realität" nicht als feste Größe definieren, denn die Bedingungen ändern sich von Moment zu Moment, und auch die Sicht darauf ist nicht statisch, sondern abhängig von Emotionen, Erfahrung und dem Horizont, mit dem sie in Verbindung stehen.
Wir leben zwar alle auf dem selben Planeten, aber wir sehen nicht auf den gleichen Horizont.
All diese Faktoren zeigen dass das, was für jeden von uns als seine "Realität" die Basis von Leben und Zielen, Werten und Unwerten bildet, nicht statisch, sondern relativ ist.
Insofern gibt es für mich auch nur eine "relative Realität", die sich innerhalb eines Augenblicks völlig verändern kann und dann auch neue Verhaltensmuster erfordert.
Deshalb versuche ich jeden Moment so zu leben, als begegnete ich ihm zum ersten Male. Offen, flexibel und mit einer gehörigen Portion Fantasie.
Meine Relativitätstheorie:
Das Leben als ein lebenslanges Abenteuer, ohne Statik, Netz und doppelten Boden. Aber aufregend.
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